Müll richtig sortieren
Leider ist es teilweise immer noch schwer zu erkennen, woraus eine Verpackung besteht und ob sie gut recycelt werden kann. Daher ist es am besten ist erst gar kein Müll entstehen zu lassen, auch wenn dies immer noch sehr schwer ist. Umso wichtiger ist daher den Müll, nach besten Wissen, richtig zu trennen, damit im besten Fall eine Kreislaufwirtschaft entsteht. Das bedeutet, es werden genau die gleichen Verpackungen aus dem Abfall hergestellt. Dafür wird teilweise sehr viel Energie benötigt, wie zum schmelzen von Glas oder Metallen. Damit dieser Kreislauf funktioniert, ist es wichtig den Müll möglichst Sortenrein zu entsorgen, also Metallverschlüsse bzw. Aludeckel entfernen oder Papier von Folie trennen. Auch sollte man sich bewusst machen, dass man mit dem Kauf einer Verpackung auch deren Verwertung mitbezahlt.
Papier: Papier lässt sich gut, aber nicht beliebig oft recyceln. Auch funktioniert die maschinelle Sortierung in die Papiersorten immer besser. Damit kann höherwertiges Recyclingpapier hergestellt werden. Jedoch gehört verschmutztes Papier nicht in die Papiertonne. Hier sind vor allem fettige Rückstände auf Pizzakartons oder Bäckertüten zu nennen, aber auch Hygienepapiere wie Taschentücher, Servietten oder Küchenrollen. Beschichtetes Papier lässt sich oft schwer recyceln, da sich die Fasern schlechter auflösen und sollte gemieden werden. Außerdem gehört Backpapier und die normalen Kassenbons in den Restmüll. Nur die grauen Bons dürfen in die Papiertonne.
Glas: Im Gegensatz zu Papier lässt sich Glas beliebig oft einschmelzen. Auch wenn das Einschmelzen von Glas deutlich weniger Energie benötigt, als dessen Herstellung aus den Grundmaterialien, so sind trotzdem Temperaturen von wenigsten 1000°C notwendig, um es zu verflüssigen. Deshalb sollte man vor allem auf Einwegglas verzichten. Aus rein energetischer Sicht wären hier Kunststoffverpackungen besser, jedoch ist deren Recyclinganteil noch sehr gering. Für das Glasrecycling ist vor allem das sortieren in die verschiedenen Farben wichtig. Leider glauben viele, dass es auf der Ladefläche der LKWs sowieso vermischt wird. Das diese Ladefläche aber mehrere Kammern besitzt, wird hier gerne ignoriert. Sollte ihr Glas keine der drei Farben haben, so wird empfohlen es ins Grünglas zu werfen, da der verwendete Farbstoff am wenigsten von Falschfarben beeinflusst wird. Übrigens gehören Haushaltsglas, insbesondere hitzebeständiges oder Trinkgläser, Fensterscheiben oder einfache Glühbirnen/Halogenlampen nicht in den Glascontainer, da sie eine andere chemische Zusammensetzung haben.
Gelbe Tonne: Verpackungen bilden die größte und komplizierteste Gruppe, deren Trennung nur funktioniert, wenn die Bestandteile vorher schon einzeln vorliegen. Zweifelslos lassen sich Weißblech und Aluminium gut aussortieren und unter hohem Energieaufwand beliebig oft einschmelzen. Plastikfolien können auch gut aussortiert werden, dienen aber meist nur als Ersatzbrennstoff, da die Folien meist aus unterschiedlichen Kunststoffarten verschweißt sind. Andere Kunststoffe können entweder einem werkstofflichen oder chemischen Recyclingprozess unterzogen werden, wobei vor allem die unterschiedlichen Additive die Wiederverwendung erschweren. Ersterer erfordert eine sortenreine und farbliche Sortierung, wobei ein Recyclat entsteht, welches wieder eingeschmolzen werden kann. Dies funktioniert besonders gut bei PET. Jedoch entsteht bei diesem vorwiegend mechanischem Sortierprozess viel Mikroplastik, welches aktuell nicht gefiltert werden muss. Auch lassen sich Kunststoffe mit dieser Methode nicht beliebig oft verwerten. Ein Ergänzung können hier chemische Verfahren bilden, wobei einige Methoden sogar Mischkunststoffe verwerten und Additive abscheiden können. Generell werden, unter teils sehr hohen Temperaturen, die langen Kunststoffketten aufgebrochen und in Gase oder Pyrolyseöle umgewandelt. Da die Herstellung neuen Kunststoffes oft wirtschaftlicher ist, werden prozentual nur sehr kleine Mengen durch diese Recyclingprozesse wiederverwendet. Generell gehören nur Kunststoffe von Verpackungen in die gelbe Tonne gehören. Im besonderen CDs, aber auch andere Plastiksorten wie Schüsseln sollten zum Recyclinghof gebracht werden. Auch Getränkekartons gehören in die gelbe Tonne, je nach Verwendung können sie unterschiedlich zusammen gesetzt sein. Aktuell wird vor allem der Kartonanteil (~70%) recycelt, jedoch werden in der Produktion meist neue Holzfasern benutzt. Der Kunststoff- und Aluminiumanteil wird oft nur energetisch verwertet.
Elektroschrott: Dieser Müll wird aktuell leider sehr häufig unter widrigen Umständen in Afrika aufgearbeitet, um wenigstens den enthaltenen Kupferanteil zurück zu gewinnen. Generell benötigt das Zerlegen dieser Stoffgruppe sehr viel Handarbeit. Auch werden hier viele Legierungen verwendet. Ihre Rückgewinnung, vor allem der teureren Metalle, ist jedoch mit einem hohem Strombedarf verbunden, der aktuell teilweise mit Ersatzbrennstoffen gedeckt wird.
Batterien und Energiesparlampen: Diese Gruppe von Müll wird gerne im Restmüll entsorgt, enthält aber teilweise giftige Stoffe wie z.B. das Quecksilber in Energiesparlampen oder Arsenverbindungen in LED Lampen. Deswegen sollten diese Abfälle immer in die jeweiligen Sammelbehälter geworfen werden, damit die Rohstoffe, vor allem die Metalle, wiederverwendet werden können.